Kurz vor Ententanz

Vor einigen Tagen erwähnte ich noch einmal meinen Fauxpas mit den „Türklingeln“, die man in unseren Garten geworfen habe, C. fügte daraufhin trocken an: „Wir können von Glück sagen, dass es nicht die Bande war, die immer Staubsauger auf Häuser oder Rührmixer in den Vorgarten wirft.“

Mittlerweile finde ich es allerdings gar nicht mehr abwegig, dass jemand einen Feldzug gegen Türklingeln führen könnte. Ich kenne ein Gästehaus, in dem es, wenn man den Knopf drückt, mit so unangenehmer Stimme „Willkommen“/“as-salaam aleikum“ zischt, dass man auf dem Absatz kehrt machen möchte.

In unserem Büro würden es die Wächter als geradezu ehrenrührig betrachten, nicht jeden Klingelton auszuprobieren. Wir hatten schon „Happy Birthday“, „Auld Lang Syne“ und „Big Ben“, in der größten Hitze begann es zu dudeln „I wish you a Merry Christmas“,  es drohte „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ und „Santa Claus is coming to town“ … und derzeit quakt die unselige Klingel „Old McDonald had a farm“.  Ich bin jedes Mal versucht beim „ia – ia – o“ mitzugröhlen, und kann nur hoffen, dass mir das nicht in einem schwachen Moment passiert. Außerdem kann ich mich gar nicht auf die Arbeit konzentrieren, wenn sich bei jedem Schellen irgendein Tier mit einem „miau-miau hier und einem miau-miau dort“ in meine Gedanken drängt.

Wenn sie so weiter machen, landen wir irgendwann noch beim Ententanz. Dann werde ich diese Klingel aber tatsächlich abmontieren und in einer fremden, sehr, sehr weit entfernten Nachbarschaft über einen Zaun werfen.

2 Antworten to “Kurz vor Ententanz”

  1. Lesemarie Says:

    tu dir doch mal keinen Zwang an, stell dich vor deine Mitarbeiter und ermuntere sie, mit dir gemeinsam die Liedtexte zu singen.
    Das sorgt vielleicht für Entspannung -oder für die Verbannung des Experimentierenden?

  2. RevolutionaryGirl Says:

    Warum habt ihr die Klingel nicht mitgenommen? Das wär bestimmt lustig gewesen!

Hinterlasse eine Antwort zu Lesemarie Antwort abbrechen