Das Team ist in eine hitzige Debatte vertieft. Es geht um Filme, und drei von ihnen sind der Überzeugung, dass der vierte eine Geschmacksverirrung habe. „Er mag diesen Regisseur, der immer die paschtunischen Filme dreht,“ kichern sie. Ich habe weder Ahnung von paschtunischen noch von sonst irgendwelchen Filmen hier. „Was ist denn so besonders an paschtunischen Filmen?“ frage ich. Wieder entbrennt eine heftige Diskussion auf Dari.
„Die anderen haben keine Ahnung,“ verteidigt sich der Filmfan, der selbst kein Paschtune ist. – „Ach, komm, alleine schon die Titel: ‚Tochter des Satans‘, ‚Mutter des Satans‘ …“ – „Schwester des Satans,“ fällt die Grazie ein, „und einer heißt sogar ‚Der HÜHNERDIEB‘!“ Tosende Heiterkeit, auch seitens dessen, der die Werke augenscheinlich mag, nur ich verstehe nicht, was daran so lustig ist: „Aber Filme haben doch oft seltsame Titel.“ Ja, geben sie zu, auch einige ihrer indischen Lieblingsfilme seien da nicht ohne, „Mein Name ist Khan“ oder „Ich habe einige seltsame Dinge gesehen“ … Der Buchhalter wischt sich eine Lachträne aus dem Auge. „Es ist nur … die Handlung. Egal, wie der Film heißt, am Ende wird doch immer nur gesungen.“
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